Kade-Art

Fotoshooting / Lightpainting / Zeichnungen aus Leipzig

Albertina Lights 2024

Seit 2008 arbeite ich nun schon in der wunderschönen Bibliotheca Albertina. Im Jahr 2019 durfte ich auch das erste Mal eine Nacht in der Bibliothek zum Lightpainten verbringen. Es sollte natürlich nicht bei dem einen Mal bleiben – Auch 2024 war es jetzt wieder soweit. 

Zur Galerie

Gegen 21 Uhr betrat ich die Albertina und trug jede Menge „Spielsachen“ hinein. Die Pförtner wussten schon Bescheid, staunten aber nicht schlecht, was ich da alles dabei hatte. 

Ich begann mit den Vorbereitungen. Damit ich einigermaßen steuern konnte, wie das Licht einstrahlte, hing ich bei der großen Treppe die Leuchtschilder der Fluchtwege ab.

Als nächstes besorgte ich mir einen Tisch und baute im Foyer eine kleine Snackstation für meine Gäste auf. Schließlich sollten sie sich wohlfühlen und vegane Gummitiere kommen ja immer gut an. 

Gegen 21:45 Uhr kam Sandy, welche sich kurzfristig bereit erklärte, mir zu assistieren. Kurz darauf trafen auch schon die Models Mandy, Nadia und Franzi ein. Alle drei mit schönen lange Kleider mit im Gepäck.

Sie bekamen von mir das Fürstenzimmer zur Verfügung gestellt, um sich da in Ruhe in Schale werfen zu können. 

Die letzten Nutzer*innen verließen nun auch langsam die Bibliothek und schauten interessiert auf meine Lightpaintingausrüstung. Kurz nach 22 Uhr schloss der Pförtner die Türen. Nachdem er seinen Rundgang beendet hatte, konnte ich alle Lichter löschen.

Das fühlte sich schon cool an, wenn nach und nach jeder einzelne Bereich dunkel wurde. 

Dann konnte es auch schon losgehen.

Skizzen zum Lightpainting

Ich hatte mir im Vorfeld schon viele Gedanken und Notizen gemacht und wusste genau, welche Motive ich umsetzen wollte. Diese Vorbereitung hat mir sehr geholfen. 

Während des Shootings ging immer mal wieder das Deckenlicht an, da es in einer Automatikschaltung arbeitet, welche wir leider nicht aus bekamen. Aber was soll’s – bauten wir es eben mal mit ein. Sandy reagierte jedes Mal blitzschnell und schaltete die Kamera aus. Später hatten wir uns dann einen 10-Minuten-Timer gesetzt und wussten so genau, wann das Licht wieder an geht. Ab 0 Uhr war die Automatik dann zum Glück aus. 

Ich machte einige Aufnahmen auf der großen Marmortreppe im Foyer. Hier probierte ich auch verschiedene neue Formen und Posen aus. Dabei muss man immer darauf achten, dass sich Lichter nicht überschneiden – außer da – wo es gewollt ist. 

Posinganleitung

Die Models mussten dabei relativ still stehen, was alle drei aber perfekt gemeistert haben. 

Auf der Treppe verbrachten wir ungefähr 2 Stunden. Bei drei Models hat man den Vorteil, dass sie untereinander immer mal wechseln können. Nur ich rannte die ganze Zeit die Treppe rauf und runter. 

Später schnappten wir uns eine Auswahl an Tools und gingen noch in den Lesebereich Ost.

Auch hier hatte ich mir im Vorfeld schon ein paar Gedanken gemacht. Die Bücherregale und Leseplätze konnte ich hier auch sehr gut ins Bild integrieren.

Mit Nadia machte ich noch einige Bilder an der Wendeltreppe, bevor sie leider schon los musste.

Wir staunten nicht schlecht, als uns Franzi ihre Ballettskills zeigte und ihr Bein senkrecht in die Höhe streckte. Natürlich wurde das auch gleich fotografisch festgehalten.

Mein ferngesteuertes Auto und „Fiffi“ (eine Stange mit abgeklebter Malerrolle) sorgten für etwas Spaß bei allen Beteiligten und zauberten schöne Bodenspuren.

Im großen Saal schaltete ich meinen Laser ein und strahlte damit das Glasdach an.

Irgendwo fiel auf einmal ein Buch im Regal um und in der 4. Etage gingen die Lichter an und aus. Scheinbar waren auch die Bibliotheksgeister interessiert an unserer Arbeit. 

Gegen 1:30 Uhr verabschiedete ich die Mädels in die Nacht. 

Ich hatte aber noch so einige Ideen offen. So schnappte ich mir mein RC-Auto und einige weitere Tools und ging zurück in den Ostflügel. Dort malte ich dann noch ein paar Orbs (Kugeln) und schaltete auch kurz den Laser ein.

Ihr glaubt gar nicht, was das für ein Gefühl ist, wenn man mitten in der Nacht – allein – in dem großen Saal steht. Ab und an knisterte und knackte es in den Ecken.

Um 2:30 Uhr ging ich noch eine Etage höher, um vor den Gruppenarbeitsräumen ein paar Bilder mit Spiegelung zu machen. 

Natürlich leuchtete mir da noch ein Notausgangsschild ins Bild. Da ich aber erfinderisch bin, habe ich mir einfach eine mobile Whiteboardwand aus einem der Arbeitsräume genommen und sie so positioniert, dass das Licht nicht mehr voll auf die Kamera traf. 

Am Sonntag wollte ich dann um 11:30 Uhr bei einem Geburtstag in Chemnitz sein. Also hieß es gegen 3 Uhr Feierabend für mich. Nachdem ich alle Sachen wieder zusammengepackt hatte, fuhr ich zufrieden nach Hause.

Ein paar Bildideen habe ich noch, also wird es vielleicht ja bald wieder solch einen Abend geben. 

Ich danke allen, die dabei waren und auch denen, die mich unterstützen.

Alle Bilder sind uhrheberrechtlich geschützt und dürfen ohne schriftliche Genehmigung nicht verwendet werden.

Ein großes Danke auch an die Universitätsbibliothek für das entgegengebrachte Vertrauen, nachts die Bibliothek nutzen zu dürfen.

Zur Galerie

© 2024 Kade-Art

Thema von Anders Norén